Kapitel 1 - Stimmen (Leseprozess)
Leseort: Im Bett und in der Mediathek
Lesezeit: ungefähr 1h
Hauptperson(en): Ebling und "Ralf"
Das erste Kapitel meines Buches habe ich teilweise in meinem Bett und andererseits in der Mediathek unserer Schule gelesen. Das Kapitel ist nicht besonders lange und trotzdem musste ich mehrere Anläufe zum Lesen nehmen, denn ich fand die Handlung anfangs nicht sehr interessant. Mit der Zeit aber nahm es mich wunder wie die Geschichte ausgehen wird.
Die Hauptperson in diesem Kapitel spielt ein Mann namens Ebling, welcher als Techniker arbeitet. Jahrelang weigerte er sich, sich ein Mobiltelefon zuzulegen. Nun ist es aber soweit und er hat es doch getan. Es klingelt das erste Mal und er nimmt den Anruf zögerlich entgegen. Die unbekannten Anrufe ziehen sich durchs ganze Kapitel fort. Dabei ist das Ungewöhnliche, dass die Personen am Telefon immer einen gewissen "Ralf" verlangen. Ebling denkt sich, dieser Ralf ist nicht etwa der berühmte "Ralf Tanner". Die Frau beim Personaldienst erklärt Ebling, das es unmöglich sei, dass eine Telefonnummer gleichzeitig von zwei unterschiedlichen Personen verwendet werden könne. Für Ebling als Techniker ist dies unerklärlich und mit der Zeit geht er aus Neugierde auf die Anrufer ein und spricht mit ihnen, als wäre er die richtige Ansprechperson.
Für mich war die Geschichte anfangs nicht ganz verständlich, denn mich hat es auf eine Weise auch irritiert, dass es solche unbekannten Anrufe gibt und Ebling trotzdem auf diejenigen Anrufer eingeht. Ich hätte nicht den Mut, mit diesen Menschen so zu reden, als würde ich sie kennen und als wäre ich die richtige Ansprechperson. Für mich stellt sich nun die Frage, wer sich hinter diesen Anrufen verbirgt und ob Ebling die Personen möglicherweise sogar kennt. Denn es gibt kein wirkliches Ende, wo man erfährt wie es weiter geht, sondern es werden nur irgendwelche Andeutungen gemacht. Zudem frage ich mich, in welchem Zusammenhang dieses erste Kapitel mit dem Titel "Ruhm" in Verbindung steht. Für mich persönlich ist "Ruhm" nicht wirklich zu erkennen. Ausserdem habe ich es ein wenig erschreckend empfunden, dass Ebling mit der Zeit fast eine Art "Abhängigkeit" gegenüber dem Mobiltelefon entwickelte und richtig besessen von neuen Anrufen war.
Liebe Géraldine
AntwortenLöschenIn Eblings Leben ist tatsächlich wenig ruhmvoll. Doch genau diese Tatsache stellt die Verbindung zum Romantitel her. Ebling gehört wohl zu denen, die gerne im ruhmvollen Rampenlicht stehen würden, in Wirklichkeit aber wenig Aufmerksamkeit erhalten. Ergibt sein Verhalten (auf die Anrufer eingehen, sich als Ralf ausgeben) jetzt einen Sinn?
Liebe Frau Brüllhart
AntwortenLöschenAus dieser Perspektive habe ich die Geschichte noch gar nicht betrachtet. Mir erscheint Ihr Input aber sehr realistisch und ich könnte mir gut vorstellen, dass dies so sein könnte. Sein Mobiltelefon gibt ihm dabei die Chance auf ein wenig Aufmerksamkeit und trotzdem steht er nicht völlig im Rampenlicht. Bei den Telefonaten ist man eigentlich sehr anonym, denn man hört nur die Stimme und sieht dabei die Person am anderen Ende nicht. Während dieser Zeit, als er die Anrufe bekommt und er sich als "Ralf" ausgibt, hat sein Leben plötzlich einen Sinn und er hat eine Beschäftigung, die er nachgehen kann.
Genau, Ruhm für Einsteiger sozusagen ;)
AntwortenLöschenHallo Géraldine,
AntwortenLöschenObwohl wir nicht das selbe Buch lesen, sehe ich gewiss Gemeinsamkeiten. Auch meine Geschichte, "Die verlorene Ehre der Katharina Blum", war angfangs nicht verständlich. Ich glaube aber, dass ohne die vielen Fragen die du dir dadurch stellen musstest, auch du keine Motivation gehabt hättest weiterzulesen. Im ersten Absatz erwähnst du, dass das erste Kapitel nicht besonders lange ist. Ist dies bei den anderen Kapiteln auch der Fall? Wenn schon, wäre dies eine weitere Gemeinsamkeit unserer Bücher. Ich finde deinen Post über den Leseprozess sehr übersichtlich und strukturiert. Mir gefällt daran, dass du es auch für die, welche das Buch nicht lesen, sehr verständlich darstellst.
Hallo Laura
AntwortenLöschenMerci für deine Komplimente, bezüglich meiner Einträge aufgrund der Darstellung.
Mit deiner Überlegung, dass das Buch ohne die vielen Fragestellungen möglicherweise nicht interessant gewesen sein könnte, bin ich sehr einverstanden, denn ich finde, dass man sich durch die Blog-Arbeit um einiges intensiver mit dem Buch auseinandersetzen musste. Zudem würde man möglicherweise gar nicht mehr die Zusammenhänge verstehen, welche sich mit der Zeit immer mehr erschlossen.
War dies auch bei dir der Fall, dass du ohne Notizen oder hier die Einträge, den Überblick verloren hättest? Und hat sich bei dir die Handlung geradlinig durchgezogen oder erzählte es auch ständig aus anderen Perspektiven und von unterschiedlichen Protagonisten?
Du hast noch die Länge der Kapitel angesprochen. Die Kapitel meines Buches waren fast alle im gleichen Rahmen. Für ein Kapitel brauchte ich meist zwischen 30 und 50 Minuten um ein Kapitel fertig zu lesen. Also relativ kurz wie ich finde und allgemein war dies nicht ein allzu dickes Buch.